Der Tascam DR-40(X) ist ein mobiles Aufnahmegerät (Audio Recorder) mit integrierten Mikrofonen, vielen Anschlussmöglichkeiten und Funktionen sowie einem hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnis. Kein Wunder also, dass er bereits seit über 10 Jahren erhältlich ist und immer wieder für verschiedene Vorhaben empfohlen wird. Auch ich nutze den DR-40 schon seit Jahren für alle möglichen Produktionen. Darunter z.B. Podcasts, Naturaufnahmen, Film- und Werbeproduktionen. Wenn du auf der Suche nach einem guten und preiswerten Audio Recorder bist, kann ich dir mit diesem Erfahrungsbericht vielleicht bei der Entscheidung helfen, ob der DR-40(X) für dich der richtige Recorder ist. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen 😉
4 Sterne
Tascam DR-40(X) Erfahrungsbericht
Der Tascam DR-40(X) auf einen Blick
Der Tascam DR-40X ist ein mobiler 4-Spur Audio Recorder mit integrierten Stereomikrofonen, zwei XLR / 6,3mm Klinke Eingängen mit zuschaltbarer 48V Phantomspeisung für externe Mikrofone und vielen nützlichen Funktionen. Die Verwendung des DR-40X als Audio Interface am PC / Mac ist ebenfalls möglich.
PRO
- gute, integrierte Stereomikrofone
- 48V Phantomspeisung
- praktisch alle Mikrofonarten nutzbar (ggf. Zubehör notwendig)
- als Audio Interface am PC/Mac nutzbar
- nützliche Funktionen wie Dual Recording, Limiter und Overdub
- Stromversorgung per USB möglich
- sehr flexibel einsetzbar
- sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
CONTRA
- interne Mikrofone empfindlich für Wind- und Plosivlaute (Windschutz erhältlich)
- neigt bei wenig empfindlichen dynamischen Mikrofonen zu Rauschen
- Menüführung und Tastenbelegung könnte intuitiver sein
Für was oder wen geeignet?
Sprach- und Atmoaufnahmen mit den integrierten Stereo Mikrofonen. Dank 48V Phantomspeisung und XLR-Klinke Combo-Buchsen ein echtes Multitalent: Anschluss an Kamera, Interviews, Richtmikrofon an Angel, Lavalier- und Headsetmikrofone. Außerdem als Audio Interface nutzbar, z.B. für Podcast- oder Gesangsaufnahmen mit einem Großmembran Mikrofon.
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Inhaltsverzeichnis
WICHTIG: Unterschied TASCAM DR-40 und DR-40X
Bevor es richtig los geht, ein kurzer Hinweis zu den beiden Modellen. Die Fotos, die ich für diesen Erfahrungsbericht gemacht habe, zeigen einen Tascam DR-40. Das ist das Vorgängermodell des 2019 erschienenen DR-40X, das ich schon seit Jahren für alle möglichen Vorhaben nutze. Die ansonsten ziemlich identischen Modelle weisen u.a. folgende Unterschiede auf:
- Die Bildschirmbeleuchtung ist jetzt blau statt gelb
- Die Schrift auf dem Bildschirm ist etwas größer und das Menü wurde leicht überarbeitet
- Speicherkarten können bis 128GB genutzt werden (vorher 32GB)
- Der DR-40X kann per USB-Anschluss als Audio Interface am PC/Mac genutzt werden (mit einem „Trick“ kann man auch den Tascam DR-40 als Interface nutzen)
- Der USB-Anschluss ist jetzt Micro-USB statt Mini-USB
Für mich gab es bisher keinen Grund vom mittlerweile gar nicht mehr erhältlichen DR-40 auf den DR-40X umzusteigen, da sich die Veränderungen in Grenzen halten. Der wesentlichste Unterschied – und ein meiner Meinung nach hervorragendes Feature – ist die Möglichkeit, den DR-40X als Interface zu nutzen. Damit bekommt man z.B. auch ein Großmembran Kondensatormikrofon wie das RODE NT1-A mit dem PC/Mac verbunden.
Übrigens: Mit einem einfachen 3,5mm Klinkenkabel bekommt man das Signal vom Tascam DR-40 ebenfalls auf den PC, sodass sich dieser praktisch auch als Audio Interface nutzen lässt.
Was ist der TASCAM DR-40(X) und welche Funktionen bietet er?
Der Tascam DR-40(X) ist ein mobiler Audio Recorder mit integrierten Stereomikrofonen, zwei Combobuchsen (XLR / 6,3mm Klinke) mit zuschaltbarer 48V Phantomspeisung für den Anschluss externer Mikrofone und einigen, für verschiedene Vorhaben sehr nützlichen, Funktionen. 2012 auf den Markt gekommen, ist der DR-40 nun seit über 10 Jahren ein etablierter Audio Recorder in diesem Preissegment. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist außerordentlich gut.
Einige nützliche Funktionen auf einen Blick
Der Recorder bietet eine Vielzahl verschiedener Funktionen, deren ausführliche Besprechung den Rahmen sprengen würde. Außerdem ist es eine eher subjektive Geschichte, welche Funktionen man für unverzichtbar hält und welche nicht. Je nach dem, was man mit dem Gerät vorhat 😉 Hier ein Auszug der Funktionen, die ich regelmäßig nutze (Ausnahme Audio Interface, da mit meinem Vorgängermodell nicht möglich):
- Stereo Aufnahmen: Die integrierten Mikrofone erlauben Stereoaufnahmen, wahlweise im X/Y- oder A/B-Betrieb. Diese nutze ich vor allem für Atmo-Aufnahmen, bei denen ich eine räumliche Aufnahme haben möchte. In meinem Fall sind das i.d.R. Naturaufnahmen, z.B. die Atmo im Wald. Mehr dazu inkl. Hörproben im Abschnitt „Wie klingen die internen Mikrofone?“.
- 48V Phantomspeisung: Durch die zuschaltbare Phantomspeisung können auch Kondensatormikrofone am Recorder angeschlossen werden. Das macht den DR-40(X) sehr flexibel, da du dadurch praktisch alle erdenklichen Mikrofonarten betreiben kannst. Ich habe z.B. viele verschiedene Sprachaufnahmen mit einem RODE NT1-A Großmembraner am DR-40(X) durchgeführt. Für diverse Videoproduktionen (vor allem im Freien) habe ich viel mit einem Richtrohrmikrofon gearbeitet. Über einen 3,5mm Klinke auf XLR Adapter habe ich den DR-40(X) auch sehr häufig in Verbindung mit einem Lavalier- oder Headsetmikrofon genutzt. Die Möglichkeiten sind wirklich sehr vielfältig. Mehr zu den verschiedenen Produktionen inkl. Hörproben in den folgenden Abschnitten.
- Tastensperre: Durch die Tastensperre (Hold) wird verhindert, dass man versehentlich die Aufnahme stoppt oder irgendwelche Einstellungen bzw. „Verstellungen“ tätigt 😉 Für viele Vorhaben scheint das irrelevant, weil man den Recorder während der Aufnahme üblicherweise gar nicht mehr anfasst. Wenn du den Recorder aber mit einem Lavaliermikrofon oder Headset benutzt – und ihn dabei in der Hosentasche oder am Gürtel trägst – ist die Funktion durchaus relevant. Für mich war sie das jedenfalls regelmäßig 😉
- Limiter: Der integrierte Limiter verhindert Übersteuerungen, sodass kleine Fehler beim Einpegeln verziehen oder temporär auftretende, etwas lautere Geräusche abgefangen werden. Für Quick & Dirty Aufnahmen ist das sehr praktisch. Bei „wichtigen“ Aufnahmen, z.B. bei aufwändigen Werbeclips oder auch Podcastproduktionen, nutze ich aber lieber die Funktion Dual Recording, die unter dem nächsten Punkt beschrieben ist.
- Dual Recording: Bei eingestelltem Dual Recording wird eine zweite Spur der Aufnahme mit einem niedrigeren Pegel erstellt (einstellbar von -6dB bis -12dB). Diese Funktion ist sehr praktisch, da immer eine Backup-Spur vorliegt. Das schützt effektiv vor Übersteuerungen durch Fehler beim Einpegeln, ohne die Aufnahme mit dem digitalen Limiter zu „manipulieren“. Bei aufwändigeren Produktionen war das für mich die bessere Alternative zum Limiter.
- USB-Stromversorgung: Ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Vorteil ist die Möglichkeit, den Recorder auch per USB mit Strom versorgen zu können. Die drei AA-Batterien bzw. Akkus halten zwar ganz gut durch, aber für Produktionen, die länger dauern können und nicht im Freien stattfinden, ist das sehr praktisch. Ich habe den Recorder z.B. regelmäßig in meinem Studio im Einsatz. Mit ganz unterschiedlichen Mikrofonen und zu unterschiedlichen Zwecken. Da muss ich nicht unbedingt meine Akkus verbraten. Für unterwegs ist eine Powerbank übrigens ebenfalls eine sehr gute Alternative zu den kleinen AA-Akkus.
- Audio Interface: Der DR-40X bietet die Möglichkeit, den Recorder als Audio Interface am PC oder Mac zu benutzen. Auch das ist eine tolle Funktion, weil du damit praktisch ebenfalls alle Mikrofonarten mit deinem Rechner verbinden kannst. Besonders interessant z.B. für mobile Lösungen zur Podcastproduktion. Laptop, Recorder, Mikrofon und fertig ist das mobile Studio. Ohne diese Funktion würdest du ein weiteres Gerät benötigen. Vor allem, wenn du kein Audio Interface besitzt, ist das natürlich praktisch. Die meisten Recorder können das nämlich nicht.
Für wen ist der Audio Recorder geeignet?
Der Tascam DR-40(X) ist als Aufnahmegerät für verschiedene Vorhaben sehr gut geeignet. Die Anwendungsmöglichkeiten sind so vielfältig, dass ich den Recorder gerne als mobile Allzweckwaffe für Tonaufnahmen bezeichne. Seit vielen Jahren ist er fast bei allen Produktionen mit dabei. Im Folgenden schildere ich dir einfach mal ein paar Beispiele für Produktionen, die ich mit dem DR-40(X) gemacht habe, damit du einen Eindruck erhältst, was ich mit Allzweckwaffe meine 😉
Wozu ich den Tascam DR-40 regelmäßig nutze:
- Interviews: Ich habe vor allem zwei Arten von Interviews produziert. Zum einen klassische Interviews unterwegs, bei dem ein Reporter vor Ort über etwas berichtet oder mit jemandem spricht. Dabei kamen i.d.R. dynamische Mikrofone zum Einsatz. Außerdem haben wir viele Interviews und Gesprächsrunden im Studio – oder zumindest in einer ruhigen Umgebung – aufgenommen. Dafür haben wir in den meisten Fällen mit Richtmikrofonen gearbeitet. Beides war mit dem DR-40(X) problemlos möglich.
- Naturaufnahmen: Ich bin gerne in der Natur unterwegs und habe den DR-40 hin und wieder für die Aufnahme verschiedener Naturgeräusche mit dabei. Die internen Mikrofone nutze ich gerne für Atmo Aufnahmen oder auch für Details, sofern ich nah genug an die Schallquelle herankomme. Für weiter entfernte Geräusche, wie zum Beispiel einzelne Vogelstimmen, arbeite ich zusätzlich gerne mit einem externen Richtrohrmikrofon.
- Verwendung mit Kamera: Über die Jahre habe ich mit dem Recorder sehr viele unterschiedliche Formate produziert, aber ursprünglich hatte ich den DR-40 vor allem für die Arbeit mit Kamera angeschafft. Der Recorder hat mir damals nämlich bei der Lösung von zwei Problemen maßgeblich geholfen:
- Ein hochwertiges Richtrohrmikrofon mit einer DSLR/Camcorder verbinden
- Dabei das Problem der rauschenden Vorverstärker der Kamera beseitigen
- Podcasts: Für Podcasts ist der DR-40(X) auch eine sehr kompakte Lösung. Da du auch problemlos ein Großmembran Kondensatormikrofon anschließen kannst, lassen sich natürlich qualitativ sehr hochwertige Sprachaufnahmen anfertigen. Bei mir kommt dafür z.B. ein Rode NT1-A regelmäßig zum Einsatz.
Wie du gelesen hast, kann der Tascam DR-40(X) bei sehr vielen verschiedenen Produktionen und mit ganz unterschiedlichen Mikrofonarten genutzt werden. Es gibt sicherlich noch mehr Anwendungsbeispiele, aber das waren so die gängigen, die ich persönlich regelmäßig durchgeführt habe.
Wie kann der Recorder benutzt werden? Anschlüsse und Knöpfe
Oben am Gehäuse des Tascam DR-40(X) befinden sich die Stereomikrofone. Geschützt werden sie von Metallbügeln, was durchaus praktisch ist. So lassen sich Sturz- bzw. Anschlagschäden, die im Eifer des Gefechts schnell mal vorkommen können, etwas reduzieren. Werden die Mikrofone im A/B-Modus betrieben, zeigen sie nach außen, sodass der Schutz durch die Metallbügel ein wenig an Wirkung verliert.
Auf der linken Seite des Recorders befinden sich einige Einstellungsmöglichkeiten sowie ein 3,5mm Kopfhörerausgang, über den man zum Einpegeln, bzw. auch während der Aufnahme, das Signal überwachen kann (Monitoring). Von dort aus lässt sich das Signal auch an ein weiteres Gerät weiterleiten. Das kann z.B. eine Kamera sein.
Kurzer Überblick zu den Einstellungsmöglichkeiten und Anschlüssen auf der linken Seite:
- LINE OUT: An diesem Ausgang (3,5mm Klinke) kannst du einen Kopfhörer anschließen, um das Signal einzupegeln bzw. während der Aufnahme zu überwachen. Ebenso kann das Signal von hier aus an einen Mixer, eine Kamera oder andere Geräte weitergeleitet werden.
- EXT IN: Über diesen Schalter kannst du einstellen, wie die Eingänge an der Unterseite des Recorders arbeiten. Steht dieser Schalter auf LINE, handelt es sich um einen nicht vorverstärkten Eingang. Das ist relevant, wenn du den Recorder für die Aufnahme eines externen Signals nutzen möchtest. Die Position MIC gibt an, dass es sich bei dem angeschlossenen Gerät um ein Mikrofon handelt und eine Vorverstärkung stattfinden soll. Das wäre z.B. bei einem dynamischen Mikrofon der Fall. Steht dieser Schalter auf MIC + PHANTOM, wird die Phantomspeisung aktiviert, sodass auch Kondensatormikrofone betrieben werden können. Das könnte z.B. ein Großmembraner wie das RODE NT1-A sein, mit dem du diverse Sprachaufnahmen durchführen möchtest.
- HOLD: Hier kann eine Tastensperre aktiviert werden, die versehentliche „Verstellungen“ während der Aufnahme verhindert. Normalerweise hantiert man am Recorder während der Aufnahme nicht mehr rum. Für den Betrieb mit einem Lavalier- oder Headsetmikrofon, bei dem du den Recorder am Mann (oder der Frau 😉 ) trägst, kann die Funktion durchaus relevant sein.
- INPUT LEVEL: Über diese beiden Tasten kannst du den Eingangspegel einstellen. Je nach Mikrofon und Lautstärke der Schallquelle, die aufgenommen werden soll, kannst du das Signal hier sehr schön einstellen. Für das Einpegeln ist es ratsam, einen Kopfhörer anzuschließen und mitzuhören. Außerdem kannst du den Eingangspegel auf dem Display optisch nachvollziehen. Für Übersteuerungen (Clipping) gibt es zusätzlich noch eine LED mit der Bezeichnung PEAK auf der Vorderseite des Recorders. Leuchtet diese auf, übersteuert das Signal und du solltet den Eingangspegel runterregeln.
An der Unterseite des Recorders befinden sich die beiden Eingänge für externe Geräte. Realisiert sind sie als so genannte Combobuchsen, da du sowohl XLR als auch 6,3mm Klinkenstecker anschließen kannst. Mit einem entprechenden Adapter (rechts im Bild) kannt du optional sogar 3,5mm Klinke benutzen, wie sie z.B. Lavalier- oder Headsetmikrofone besitzen.
Was du an den Combobuchsen anschließen könntest:
- XLR: Viele Kondensatormikrofone (Phantomspeisung) oder auch dynamische Mikrofone (Mic) können mit einem XLR-Kabel am Recorder angeschlossen werden. Außerdem können hier externe Signale von anderen Geräten eingespeist werden (Line) – z.B. von einem Mischpult.
- 6,3mm Klinke: Mikrofone und andere Geräte können auch per Klinke angeschlossen werden. Der Begriff „Geräte“ ist hier natürlich weit gefasst. Du kannst z.B. auch problemlos eine Gitarre anschließen. Mit den beiden Anschlussarten (XLR und Klinke) kannst du so ziemlich alles anschließen, was es im Bereich Audio gibt 😉
- XLR auf Klinke (optional): Mit einem speziellen XLR auf 3,5mm Klinke Adapter (ganz rechts im Bild) kannst du auch Lavalier- oder Headsetmikrofone anschließen. Der Adapter sollte einen integrierten Spannungswandler haben, der die Phantomspeisung (12V – 48V) auf eine Bias-Spannung (3V – 5V) reduziert. Der RODE VXLR+ (im Bild zu sehen) ist empfehlenswert.
Das folgende Bild zeigt ein typisches Interview- bzw. Reportersetup. Um das Signal einzupegeln und während der Aufnahme zu überwachen, ist ein geschlossener Kopfhörer angeschlossen. Das Mikrofon ist ein dynamisches Reportermikrofon. Für den Betrieb benötigt es keine Phantomspeisung. Mit dem Recorder verbunden ist es über ein XLR-Kabel.
Wie klingen die internen Stereo Mikrofone?
Die internen Mikrofone des Tascam DR-40(X) liefern einen erstaunlich klaren, rauscharmen Klang. Durch die hohe Empfindlichkeit werden auch weiter entfernte Schallquellen sehr natürlich eingefangen, wie es z.B. bei Atmo-Aufnahmen im Wald der Fall ist. Auch im Nahbereich machen die kleinen Mikrofone einen guten Job. Detailaufnahmen wie z.B. das Plätschern eines Bachs sowie Sprachaufnahmen klingen ebenfalls sehr natürlich und klar.
Im Freien genügt allerdings ein kleiner Windzug und die äußerst unangenehmen Windgeräusche landen auf der Aufnahme. Ebenso reagieren die Mikrofone bei Sprachaufnahmen sehr empfindlich auf Plosivlaute, die technisch gesehen identisch zu einem Luftzug sind. Bei solchen Aufnahmen empfiehlt sich die Verwendung eines Windschutzes (Puschel), der separat erhältlich ist. Dieser rüstet dich natürlich nicht gegen einen aufziehenden Orkan, hält einen mäßigen Wind aber sehr gut ab 😉
Im folgenden Video findest du einige Hörproben. Darin habe ich mit dem DR-40 eine Atmo-Aufnahme im Wald sowie das Plätschern eines Bachs aufgenommen. Einen Puschel habe ich übrigens nicht verwendet, dafür aber einen sehr effizienten Windschutz der Marke Eigenbau 🙂
Wie klingen verschiedene externe Mikrofone?
An den Combobuchsen (XLR / Klinke) können viele verschiedene externe Mikrofone angeschlossen werden. Über einen optionalen Adapter (XLR auf Klinke) lassen sich neben den üblichen Mikrofonen mit XLR-Anschluss (Großmembran, Richtrohr usw.) auch Lavalier- und Headsetmikrofone betreiben, die üblicherweise einen 3,5mm Klinenstecker besitzen.
Folgende Mikrofonarten nutze ich regelmäßig am DR-40(X):
- Großmembran Kondensatormikrofone
- Verschiedene Richtrohrmikrofone
- Lavaliermikrofone
- Headsetmikrofone
- Dynamische Mikrofone (meist Reportermikrofone)
Bei allen genannten Mikrofonarten liefert mir der DR-40(X) gute Ergebnisse. Vor allem mit meinen Großmembranern und Richtrohren erhalte ich spitzenäßige, rauscharme Aufnahmen. Bei Lavalier- und Headsetmikrofonen ist das Eigenrauschen der Mikrofone bzw. ein Grundrauschen der Vorverstärker des Recorders wahrnehmbar. Allerdings bekomme ich die mit einem wenig aggressiven Noise Gate bereits in den Griff, sodass mich das nicht stört.
Bei dynamischen Mikrofonen sieht das etwas anders aus. Diese benötigen keine Betriebsspannung. Die Umwandlung des Schalls in ein elektrisches Signal geschieht über Elektromagnetismus. Eine Spule wird innerhalb eines Magneten durch auftretenden Schall in Schwingung versetzt, wodurch eine Spannung induziert wird. Dadurch liefern dynamische Mikrofone naturgemäß ein schwächeres Signal als Kondensatormikrofone, die für den Betrieb eine Phantomspeisung benötigen.
Wie schwach das Signal ist, hängt vom jeweiligen Mikrofon ab. Bei einem guten, ausreichend empfindlichen Mikrofon klingt die Aufnahme am DR-40(X) ordentlich. Bei einem Mikrofon, das nicht so empfindlich ist, also ein schwächeres Signal liefert, kann die Aufnahme mit einem deutlich wahrnehmbaren Grundrauschen behaftet sein. Auch dieses Rauschen bekommt man in der Postproduktion i.d.R. sehr gut weg. Dass dieses „Problem“ aber grundsätzlich besteht, muss ich fairerweise anmerken.
Im folgenden Video kannst du dir anhören wie ein Großmembraner am DR-40(X) klingen kann. Darin habe ich ein paar Regengeräusche selbst gemacht und mit einem RODE NT1-A aufgenommen. Die Geräusche sind teilweise sehr leise gewesen, was mit dem Aufnahmesetup aber kein Problem darstellte.
In einem weiteren Video habe ich den DR-40(X) ebenfalls benutzt. Einmal in Verbindung mit einem Pronomic HS-31 Headsetmikrofon, das ich mit dem RODE VXLR+ Adapter angeschlossen habe, sowie zu Testzwecken eines Richtmikrofons. Das Signal habe ich u.a. auch vom DR-40(X) direkt per Klinkenkabel an meine Canon DSLR Kamera weitergeleitet.
Fazit: Ist der TASCAM DR-40(X) für dich der richtige Recorder?
Wenn du auf der Suche nach einem preiswerten Multitalent bist, könnte der Tascam DR-40(X) für dich absolut richtig sein. Dieser Recorder ist seinen Preis nämlich tatsächlich wert. Für schmales Geld bekommst du im Grunde genommen alles, was du für mobile (und auch stationäre) Aufnahmen mit allen erdenklichen Mikrofonarten benötigst.
Mit dem Recorder können die meisten Vorhaben sehr einfach und mit einer außerordentlich hohen Qualität durchgeführt werden. Die internen Mikrofone überzeugen in vielen verschiedenen Situationen. An den Combobuchsen können so ziemlich alle Mikrofonarten betrieben werden. Mit einem zusätzlichen Adapter können außerdem Mikrofone mit einem 3,5mm Klinkenstecker angeschlossen werden und somit wird das Setup noch flexibler.
Folgende Vorhaben lassen sich mit dem DR-40(X) sehr gut umsetzen:
- Sprachaufnahmen / Diktiergerät: Die internen Mikrofone können sehr gut für einfache Sprachaufnahmen genutzt werden. Für die Verwendung als Diktiergerät bietet der DR-40(X) darüber hinaus eine Transkriptfunktion. Interviews lassen sich ebenfalls durchführen.
- Atmo-Aufnahmen: Mit den beiden integrierten Mikrofonen können sehr schöne Atmo-Aufnahmen in stereo umgesetzt werden, z.B. die Umgebungsgeräusche im Wald. Dadurch erhältst du eine räumliche Aufnahme, was gerade für Atmo-Aufnahmen für tolle Ergebnisse sorgt.
- Detailaufnahmen: Sofern du nah an die Schallquelle kommst, kannst du mit dem Recorder auch gute Detailaufnahmen durchführen, z.B. im Bereich Naturaufnahmen (Vogelgezwitscher, das Plätschern eines Bachs, Meeresrauschen usw.).
- Arbeit mit Kamera: Du kannst den Recorder als Verbindungsglied zwischen Kamera und Mikrofon nutzen, z.B. wenn du ein Richtrohrmikrofon, das eine Phantomspeisung benötigt, direkt mit deiner Kamera verbinden möchtest. Üblicherweise haben Kameras einen 3,5mm Klinkeneingang. Daran lässt sich der Line-Out / Kopfhörerausgang des Recorders anschließen.
- Arbeit mit Tonangel: Für verschiedene Videoproduktionen kommen häufig Richtrohre an einer Angel zum Einsatz. Auch hier macht der DR-40(X) einen guten Job.
- Lavalier / Headset: Über einen speziellen Adapter, kannst du am Recorder auch Lavalier- oder Headsetmikrofone betreiben. Diese haben üblicherweise einen 3,5mm Klinkenstecker, den du mit einem XLR-Adapter an den DR-40(X) angeschlossen bekommst. Ein guter Adapter mit integriertem Spannungswandler ist z.B. der RODE VXLR+.
- Interviews: Auch für Interviews ist der kompakte DR-40(X) gut geeignet, denn du kannst natürlich auch dynamische Reportermikrofone anschließen. Diese sollten allerdings ein „ordentliches“ Signal liefern. Bei einem wenig empfindlichen dynamischen Mikrofon muss der Eingangspegel am Recorder enorm aufgedreht werden, was möglicherweise ein hörbares Grundrauschen erzeugt.
- Im Studio: Für ein kompaktes Studiosetup ist der DR-40(X) ebenfalls sehr gut geeignet. Unabhängig davon, ob du mit einem Großmembraner Podcasts aufnehmen möchtest, für dein YouTube-Video ein Richtrohr am Galgen hängen hast oder ein Lavalier benutzen möchtest. Es muss nicht immer das große Mischpult oder Audio Interface sein. Manchmal geht es auch gar nicht anders und da ist ein solcher Recorder eine wunderbare Lösung.
TASCAM DR-40X
4-Spur Audio Recorder mit integrierten Stereomikrofonen, 2 XLR-Klinke-Eingängen, Phantomspeisung und einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis.
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